Das Haus
beheizte Wohnfläche: 204 m²
Gebäudenutzfläche (AN): keine Angabe
Heizwärmebedarf: 88 kWh/(m²a)
(bezogen auf AN)
Anzahl der Bewohner: 5
Die Heizanlage
Heizleistung (B0/W35)*: 19 kW
Wärmequelle: Erdreich
(3 Erdsonden mit
339 m Gesamtlänge)
Wärmeverteilung: Radiatoren
* ermittelt nach DIN EN 14511
Anlagenbeschreibung
Drei Erdsonden (2U) mit einer Länge von jeweils 113m erschließen das Erdreich als Wärmequelle für die Wärmepumpe. Der Wärmequellenkreis ist mit einem Wasser-Ethylenglykol-Gemisch gefüllt.
Die Wärmepumpe dient sowohl zur Gebäudebeheizung als auch zur Trinkwassererwärmung. Im Heizkreissystem ist ein Pufferspeicher (300L) installiert, der parallel zur Wärmepumpe angeschlossen. Die Beheizung der Räume erfolgt mittels Radiatoren.
Der Trinkwasserspeicher (300L) ist oberhalb (teilweise innerhalb) des Pufferspeiches angeordnet. Die Wärmepumpe beheizt den Trinkwasserspeicher indirekt über einen vorgelagerten Platten-Wärmeübertrager.
Zur Trinkwassererwärmung wird zusätzlich ein Solarkollektor (5m²) genutzt, der an einen Solar-Trinkwasserspeicher (150L) angeschlossen ist. Dieser ist hydraulisch mit dem Trinkwasserspeicher des Kombispeichers verschaltet.
In der Anlage ist keine elektrischer Zusatzheizung eingebaut.
Ergebnisbeschreibung
Zeitraum Juli 2011 bis Juni 2012:
Die Jahresarbeitszahl dieser Wärmepumpen-anlage liegt (ohne Berücksichtigung der Solaranlage) mit 3,3 deutlich unter dem Durchschnittswert aller vermessenen Erdreich-Anlagen von 4,0.
Negativ auf die Effizienz der Wärmepumpenanlage wirken sich die hohen Betriebstemperaturen der Wärmesenkenseite aus. Die mittleren Temperaturen der Ladekreise des unteren Speicherbereiches (Heizungswasser) bzw des oberen Speicherbereiches (Trinkwasser) betragen 42°C bzw 53°C. Sieht man von der Wärmeleitung vom oberen Speicherbereich zum unteren Speicherbereich ab, entspricht die Beladung des oberen Speicherbereiches der Trinkwassererwärmung.
(Durchschnitt: Heizungs-Ladekreis 32°C und Trinkwasserspeicher-Ladekreis 47°C).
Die - im Verhältnis - hohen Temperaturen für die Raumheizung stehen im Zusammenhang mit dem hier eingesetzten Wärmeverteilsystem, Radiatorenheizung. Bei der Betrachtung des Jahresganges der Temperaturen des unteren Speicherbereiches ist der Zusammenhang mit dem Jahresgang der Außentemperatur bzw der Heizlast deutlich; so ist z.B. im Februar 2012 die Erhöhung der Betriebstemperaturen während der Periode sehr geringer Außentemperaturen gut erkennbar.
Die Ursache für die hohen Temperaturen bei der Beladung des oberen Speicherbereiches (Trinkwasser) sind in der hydraulischen Verschaltung begründet: die Kaltwasserzufuhr erfolgt nicht direkt in den von der Wärmepumpe beheizten Speicher sondern in den Solarspeicher. Je nach Angebot solarer Energie muss die Wärmepumpe das von der Solaranlage vorgewärmte Trinkwasser weiter erwärmen und arbeitet damit im Mittel bei höheren Temperaturen.
Die Wärmepumpe speist 91% der bereitgestellten Wärme in den unteren Speicherbereich und entsprechend 9% in den oberen Speicherbereich. Mit rund 1,9MWh/a stellt die Wärmepumpe damit etwas weniger Energie zur Trinkwassererwärmung bereit als die Solaranlage (2,0MWh/a).
Die mittlere Wärmequellentemperatur der Wärmepumpe liegt mit 6,0°C rund 1,5K über dem Durchschnitt der ausgewerteten Anlagen. Dies hat tendenziell einen positiven Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe, "kann aber nicht die hohen Wärmesenken-Temperaturen kompensieren".
Die Betriebszeit dieser Wärmepumpe liegt bei 1300 h/a.